Video-Zeichnung und Medienarchäologie

Tatsächlich aber muss, damit es überhaupt ‚Botschaften‘ gibt,
[…] ein Rauschen gegeben sein.

Michel Foucault Botschaft oder Rauschen? 

In ZOOO steigen die stilisierten Hirsche und Straußenvögel von den Wänden, um U-Bahn zu fahren; die Konturen der Tänzerin LOÏE FULLER (um 1900) emanzipieren sich zum elektrisierenden Tanz der Farblineaturen. Bewegte Schraffuren formieren sich zur BLUMENSTUDIE, horizontale und vertikale Geraden laufen in ROADMOVIE zu rasanter Hochform auf.

Als Künstlerin erforscht Betina Kuntzsch das Phänomen der Bewegung und das Prozesshafte von Linien; als vielfach ausgezeichnete Filmemacherin fokussiert sie die Geschichten historischer Persönlichkeiten. Ihr Wirken – oft sind es Außenseiter*innen – transformiert Kuntzsch mit der ihr eigenen Bildsprache in die Gegenwart.

Mit dem von ihr entwickelten Genre der Video-Zeichnung kreiert die Künstlerin einerseits animierte Linienwanderungen als Handzeichnung in Echt-Zeit, andererseits historisches Film-, Foto- und Archivmaterial zu animierten, dokumentarischen Kurzfilmen. Wobei sich bildende Kunst und Filmkunst gegenseitig befruchten und durchdringen.

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