Loïe Fuller. Die elektrische Fee – erhält den LUCA Filmpreis
Loïe Fuller – Die elektrische Fee erhält den LUCA-Filmpreis auf dem 35. Internationalen Filmfest Dresden
Die Jurybegründung:
Wir würdigen einen vielstimmigen und elektrisierenden Film, in dem historisches Bildmaterial mit Animation und eindringlicher Musik verfließt, um eine queere Pionierin visueller Kunst zu portraitieren, sowie deren Beziehung zu einer Frau: Loïe Fuller und Gab Sorère. Gemeinsam machten sie im 19. Jahrhundert in den USA und Europa den Serpentinentanz populär. Der gleichsam archäologischen Filmarbeit gelingt im selben Atemzug ein kritischer Blick auf die vorherrschende Geschichtsschreibung des Mediums Film, die auch eine Geschichte der Ausbeutung und des Vergessens ist. Eine, in der die Namen der Brüder Lumière ganz selbstverständlich ihren Platz neben Begriffen wie Lichtspiel oder Serpentinentanz beanspruchen, während die Namen der etwa weiblichen Visionärinnen, die diese Kunst prägten, meist fehlen.
Auch die Filmemacherin, die wir würdigen, ist eine vielseitige, interdisziplinäre Künstlerin. Ihre Arbeit ist ein Flickenteppich an Materialien und künstlerischen Zugängen. Sie zeigt mit ihrem eigenen Schaffen und jenem von Loïe Fuller, das sie uns ins Gedächtnis ruft, dass queere Kunst über schale Identitätszuweisungen hinaus geht – dass sie Grenzen des Erzählens, der Blicke und Bilder überschreitet, um neue Perspektiven auf die Geschichte und letztlich auf unsere Gegenwart zu schaffen.
Preisstiftung: LAG Jungen- und Männerarbeit Sachsen, Genderkompetenzzentrum Sachsen, LAG Queeres Netzwerk Sachsen