THE GAP – Video-Zeichnungen für Musik Performance Installation

video zeichnung the gap

27.–28. September 2025, Altes Krematorium Sihlfeld, Zürich

Nach der Premiere und den Aufführungen in Genf gibt es nun die Möglichkeit, das Stück noch einmal in einem völlig anderen Raum zu erleben- im Alten Krematorium. Die Video-Zeichnungen interagieren mit dem Raum und den Musikerinnen.

Mehr Informationen unter:
www.the-gap.space 

 

Irgendwo, wo Zukunft und Vergangenheit aufeinanderstoßen, muss es einen Zwischenraum geben, eine Lücke. Vielleicht nur ein winziges Schlupfloch. Oder geheime Portale in andere Welten. Irgendwo hier muss eine Botschaft versteckt sein. Vielleicht nur ein Staubkorn der Idee eines Neuanfangs?

Ausgangspunkt für THE GAP ist eine kurze Parabel von Franz Kafka von 1920. Er beschreibt darin die Situation des Menschen, der zwischen Vergangenheit und Zukunft eingeklemmt ist und gegen beide ankämpfen muss. Hannah Arendt stellt diese Erzählung ihrem Buch Between Past and Future: Eight Exercises in Political Thought voran und setzt dem ausweglosen Bild von Kafka die Überzeugung entgegen:
“Every human being is a beginning, a beginner, a novelty, something that never existed before, something new and unprecedented…” 

Ein Neuanfang ist für sie daher – trotz allem – zu jedem Zeitpunkt möglich, weil der Mensch frei ist. Aber wie kann der Mensch mit diesem Anspruch der Freiheit umgehen? Welche Geschichten sollen weitererzählt und in die Zukunft mitgenommen werden und welche nicht? Ist Geschichte Voraussetzung für die Freiheit oder steht sie ihr im Weg?
Begeben Sie sich mit uns in diesen Spalt und machen Sie sich auf die Suche nach dieser Lücke in der Zeit.

Die Performance-Installation THE GAP schafft einen sinnlichen Raum zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Zerfall und Neuanfang und fragt nach dem Sammeln und Weitergeben von Geschichte(n) sowie der Möglichkeit anderer Wirklichkeiten. Das Publikum durchwandert auf verschiedenen Routen einen Raumparcours. Es trifft auf Installationen, die von kleinen Ensembles musikalisch-performativ bespielt werden. Es kann selbst klingende Topographien der Erinnerung abspielen, in Bild- und Klangarchiven stöbern oder in der Schreibstube dem Raunen von Büchern lauschen und dem endlosen Gewebe aus Texten neue hinzufügen. Unterwegs begegnet es skurrilen Zeitreisenden, die mit ihrer time machine im Jetzt gestrandet sind und wie alle anderen nach der Energie für einen Neustart suchen, die schließlich in einem großen Tutti-Ensemblestück heraufbeschworen wird.