SLIDES

Serie von sechs Monitorobjekten, je 58 x 171 x 4 cm
Videodisplays auf Glasplatten in den Proportionen von Objektträgern für die Lichtmikroskopie, Computerprogramm zur automatisierten Erzeugung von Bildinhalten aus Video- und Fotomaterial des BIMSB
Kunst am Bau - Projekt für das BIMSB 2016

In der Systembiologie spielt die Erforschung zeitlicher Abläufe und Veränderungen eine große Rolle. Das spiegelt SLIDES als dynamisches Kunstwerk wieder.

SLIDES – Objekträger für die Lichtmikroskopie– sind sozusagen die Schnittstellen von Natur und Forschung. Auf „microscope slides“ werden Präparate aufgebracht, die untersucht und digitalisiert werden.

Die Kunstobjekte SLIDES bestehen aus je einer Glasplatte in den Proportionen der genormten Objektträger (76 x 26 mm nach DIN ISO 8037-1) die ca. 4 cm vor der Wand „schwebt“ sowie einem Videodisplay.

Die Glasplatte ist 58 x 171 x 1 cm groß (Hochformat) und hat geschliffene Kanten. Das Videodisplay (46“, 58 x 103 x 3 cm, ebenfalls Hochformat) liegt auf der Glasplatte – analog zu einem Deckglas auf dem Objektträger. Es zeigt Details von Bildern, die aktuell im BIMSB erzeugt und bearbeitet werden. Die Bildsequenzen zitieren den Vorgang des Mikroskopierens, der Vergrößerung, indem in Grafiken, Fotografien, Computermodelle/Animationen noch einmal hineingezoomt wird.
Die Bilder auf den Displays sind in stetiger Veränderung, immer anders und neu. Sie widerspiegeln die aktuellen Arbeitsprozesse und abstrahieren sie in grafische Strukturen. Der Gesamteindruck der Displays ist ruhig, malerisch. Obwohl per Zufall generiert, besitzen die Bilder durch die starke Vergrößerung Abstraktion und malerische Kraft. Bewegungen und Veränderungen geschehen langsam, manchmal fast unmerklich, Standbilder schaffen weitere Ruhepunkte.
Die Monitorobjekte SLIDES spannen einen Bogen von den Anfängen der Mikroskopie und der Biowissenschaften ins Heute. Objektträger gehören für viele Mitarbeiter des BIMSB seit dem Studium zum täglichen Handwerkszeug im Labor. Im Gegensatz zu früher können heute die Bilder auch digital aufgezeichnet werden. Sie bilden die Quelle für einen Teil der Filme auf SLIDES. Zudem werden computergenerierte Bilder, MRT/Tomografie, Visualisierungen, Diagramme, Modelle und Grafiken einbezogen.
Die Bildinhalte für die Displays generiert ein Programm aus den aktuellen Projekten des BIMSB. Der Algorithmus wählt nach vorzugebenden Kriterien aus einem Pool automatisch Dateien aus, analysiert diese, vergrößert Details 1000- bis 5000fach. Es entstehen stark abstrahierte Bilder, Farbverläufe, malerische Texturen – die jedoch ihren Ursprung erahnen lassen.

Entwurf

Eingeladener Wettbewerb, 2016

Das Projekt wurde nicht realisiert.